Was tun bei Unfällen im Wald ??

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Die_Vangionen
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Was tun bei Unfällen im Wald ??

Beitrag von Die_Vangionen » 08.01.2007, 21:07

Hallo liebe Letterboxer,
ich will euch in diesem Beitrag die "Rettungskette Forst" vorstellen, da es im Wald bekanntlich keine Straßennamen und Hausnummern gibt.
Bestimmt ist euch schon im Wald folgendes Schild aufgefallen:

grüne Tafel mit weissem Kreuz, einer 4-stelligen und einer 3-stelligen Nummer, mit der Aufschrift: Anfahrtspunkt Rettungsfahrzeuge.


So, wie funktioniert das ganze?
- den Notruf wählen (112)

- dem Disponenten schildern was geschehen ist, evtl. Rückfragen abwarten, eigene Handynummer bereithalten.

- die 4 stellige KARTENNUMMER und den 3 stelligen ANFAHRPUNKT mitteilen.

- alles wird nun von der Leitstelle organisiert

Was passiert nun im Hintergrund?

Sämtliche Rettungsfahrzeuge (und Feuerwehr) haben Karten an Board für ihren jeweiligen Rettungsdienstbereich.
Die Karten sind mit nach dem UTM Gitter aufgebaut und sämtliche Anfahrtspunkte sind dort verzeichnet.
Zu den Anfahrtspunkten besteht eine Wegbeschreibung und die Art des Weges (Feldweg befahrbar, nicht befahrbar, Betonweg, unüberwindbare Hindernisse für Fahrzeuge, usw).
Alle Fahrzeuge haben die Anweisung bis zum Anfahrtspunkt das Martinshorn eingeschaltet zu lassen.

Am Anfahrtspunkt evtl. Lotsen aufnehmen.

Kein Lotse anwesend? (auch kein Problem :) )
Wenn das Fzg. den Anfahrtspunkt erreicht hat, wir das Martinshorn ausgeschaltet.
Ihr solltet Euch nun mit einer Trillerpfeife oder einer Gas-Fanfare bemerkbar machen.

Hat das Rettungsfahrzeug euch erhört, ertönt das Martinshorn (1 Durchlauf)
Das weitere annähern an den Verletzten erfolgt dann mit den Signalen der Trillerpfeife.

Ich hoffe ihr bleibt alle schön unfallfrei :),
Happy searching,

Eure Christiane

whschreiber

Rettung - GPS

Beitrag von whschreiber » 08.01.2007, 21:17

Weisst Du, ob die Retter ein mobiles GPS-System dabei haben? Man könnte -wenn man Empfang hat- die Koordinaten durchgeben.

Wenn ja, haben sich die Retter auf ein Korrdinatensystem (UTM, G°Min.xxx, etc.) geeinigt?

Trillerpfeife ist eine sehr gute Idee. Wirksam und wiegt nicht viel.

Gruß,

whs-Baer.

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Die_Vangionen
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Rettungskette Forst

Beitrag von Die_Vangionen » 08.01.2007, 21:21

hallo whs-baer,
da muss ich dich leider enttäuschen. Die Retter (und die Feuerwehr) haben kein GPS an Board.

Da spielen leider die Kostenträger (Innenministerium, Krankenkassen, Landesverbände) für die Ausstattung der Rettungsmittel nicht mit.

Die Anfahrpunkte sind so detailliert beschrieben, daß sogar "neue Kollegen" den Anfahrtspunkt finden können.

lg
Christiane

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MickeyMaus
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Beitrag von MickeyMaus » 09.01.2007, 19:56

Danke für diesen sehr informativen Beitrag! Ich wollte schon immer wissen, was es mit diesen komischen Schildern auf sich hat.

Der Letterboxer ist ja häufig auf Abwegen und im Unterholz unterwegs, manchmal an Stellen, wo nie ein Wanderer hinkommt. Wenn da was passiert... :o Ich habe immer ein kleines Verbandpäckchen im Rucksack, welches auch mit einer Pfeife ausgestattet ist. Es wird auch die Benutzung dieser Pfeife erklärt (Alpines Notsignal). Besonders wichtig und nützlich finde ich eine kleine Flasche Sprühpflaster, welche ich noch zusätzlich da reingepackt habe. Denn kleine Verletzungen holt man sich beim Letterboxing recht oft (Kratzer, kleine Schnitte oder Hautabschürfungen). Und ich denke, man sollte mit einer verletzten Hand nicht unbedingt im Dreck rumwühlen.

Ich bin schon einige Male auf dem Hosenboden ins Tal gefahren (unfreiwillig). Schwere Verletzungen blieben zum Glück aus (dreimalaufholzklopf). Seid also immer vorsichtig und umsichtig beim Letterboxing, damit keiner in die Situation kommt, aus dem Wald getragen werden zu müssen.

Man sollte sich auch nicht unbedingt darauf verlassen, dass das Handy überall im Wald funktioniert.

Gruß Michael

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Die_Vangionen
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Rettungskette Forst

Beitrag von Die_Vangionen » 09.01.2007, 19:59

Ein Nachtrag bezüglich Handynetz:
die Forstarbeiter in Rheinland Pfalz nutzen das T-D1 Netz um Notrufe abzusetzen.

Natürlich gibts auch Funklöcher im Wald, aber mit D1 hatte ich noch nie Probleme.

lg
Christiane :)

whschreiber

Beitrag von whschreiber » 09.01.2007, 23:32

MickeyMaus hat geschrieben:Ich bin schon einige Male auf dem Hosenboden ins Tal gefahren (unfreiwillig).
Da kann ich auch etwas beitragen. In der vergangenen Woche auf dem Rückweg von einer Box, die ich versteckt habe (unmarkierter Weg; nicht Teil der Tour), habe ich bergseits einige Stämme umlaufen und bin dann bestimmt 20m abgerutscht. Unter den Blättern nur glitschiger Lehmboden. Gut, dass ich vom Skifahren her das Abrutschen beherrsche. Habe mich unterwegs aber auch auf den Hosenboden gesetzt und ... auch einen Stock verloren.

Was tun? Großzügig alles umlaufen, das heißt durch das Gehölz hoch und dann gezielt am Stock vorbeirutschen? Nein, vom Boxen verstecken hatte ich ja noch eine Maurerkelle am Rucksack. Also habe ich mir brav ganz viele Stufen gegraben und bin zur Bergung des Stockes geschritten. Was lernen wir daraus? Kelle einpacken (damit kann man auch Brot schneiden, schmieren, Apfel teilen, Aufstrich auftragen und glätten, etc.), denn es ist ein Universalinstrument und wenn man den Griff aufbohrt, kann man eine Pfeife darin unterbringen.

Mickey, klärst Du uns mal über die Pfeifensprache auf?

whs-Baer.

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MickeyMaus
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Beitrag von MickeyMaus » 10.01.2007, 18:57

whschreiber hat geschrieben: ...vom Boxen verstecken hatte ich ja noch eine Maurerkelle am Rucksack.
Aha, Maurerkelle ... :shock: :shock: :shock: Die Box soll wohl nicht so leicht zu heben sein. :roll: Sollte ich zum Bergen der Box besser einen Presslufthammer oder ein wenig Dynamit dabeihaben??? :wink:
Aber die Idee, mittels Maurerkelle bei Bedarf immer ein paar Stufen dabei zu haben, finde ich gut. Ich war auch schon in Situationen, wo ich mir einen Klappspaten oder ähnliches gewünscht hätte. Der Spaten ist mir allerdings zu groß und zu schwer. Muß mal im Baumarkt stöbern - vielleicht finde ich ja eine "Klappkelle". :wink:

Eine kleine Pfeifanleitung findest du hier: http://www.bergnews.com/service/notsignal.htm

Gruß Michael

whschreiber

Beitrag von whschreiber » 10.01.2007, 23:04

Klappkelle (kleine klappschaufel) habe ich mir bei Globetrotter angeschaut. Allerdings hat der steife Griff auch viele Vorteile.

Die Boxen habe ich nicht tief verbuddelt. Ich hatte aber an einer Stelle große Schwierigkeiten offene Stellen unter den Steinen zu finden, da habe ich ein Bettchen geschaffen.

Danke für den Link.

whs-Baer.

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Saxmann
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Beitrag von Saxmann » 12.02.2007, 23:24

Boh äh; echt cool: Klappkelle
Man hat sich mal vor 20 Jahren über meine "Klappspattelei" amüsiert...
Das Beste im Ernstfall dürfte aber ein Handy sein. Heutzutage.

Da wollte ich schon immer mal wissen:

---Welche Nummer wählt man denn im Notfall ? Vorwahl??


Wenns wirklich mal ernst würde, könnte ich wohl nur die Koordinaten angeben.... :x

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Die_Vangionen
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hallo saxmann

Beitrag von Die_Vangionen » 13.02.2007, 10:35

Du wählst von deinem Handy ohne Vorwahl die 110 (Polizei) oder die 112 (Feuerwehr) beide Stellen können dich dann weiterverbinden z.B. zur Rettungsleitstelle.

Im Bereich Kaiserslautern (Donnersbergkreis, KL Stadt & Land, Kusel) ist es z.B. so, daß der Feuerwehrbeamte direkt neben dem Disponenten des Rettungsdienstes sitzt. (Integrierte Leitstelle)

die_vangionin "Christiane"

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Beitrag von Saxmann » 13.02.2007, 13:46

Hab schon so was geahnt. Jetzt muß ich mir nur noch irgendwie die beiden Zahlen merken...
Danke !

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