Mein Mann und ich waren nun auch mal weg... gestern abend konnten wir unseren persönlichen Jakobsweg am Kloster Hornbach abschließen
1. Etappe: Vergangenen Sonntag ging es in Speyer los. Die Wettervorhersage sah nicht so rosig aus, aber es wurde dann doch erstaunlich gut - teilweise schon etwas zu warm beim Marschieren mit den neuen Rucksäcken.

In die Bilderrätsel musste ich mich erst mal mehrere Tage reinarbeiten

und mein Mann sich in seine Wanderschuhe und die Weglängen...

Mit der Wegbeschreibung durch Speyer hindurch lief es ganz gut. Aber das Bildersuchen, die Rätsel, das Fotografieren und Zurechtfinden war dann doch etwas zuviel. An einigen Bildern sind wir wohl einfach vorbeimarschiert...

So wurde es leider nix mit der Box.
Die vielen Asphaltwege unter den Füssen haben wir abends noch gut gespürt... aber Jammern gilt nicht und nach und nach wurde es dann besser. Übernachtet haben wir im
Hubertushof in Hassloch (für 80 € inkl. Frühstück), der jedoch schon etwas in die Jahre gekommen ist. Das Abendessen - lecker Spargel - und Frühstück waren aber voll in Ordnung, die Leute auch nett und nachts war es auch echt ruhig. Nur die Matratzen etwas hart.
2. Etappe: Montags ging es dann bei durchwachsenem Wetter weiter in Richtung Lambrecht. In Neustadt hatten wir Regen und sind erstmal im Brauhaus eingekehrt. Es gab eine wärmende Suppe und schon war die Welt wieder in Ordnung. Vielen Dank auch hier für Eure Wegbeschreibung durch Neustadt hindurch... es war nicht so einfach.

Ja, die Bilder... habe mir zahlreiche Felsen unterwegs angeschaut, aber der vom Foto war irgendwie nirgends zu sehen. Wieder keine Box am Ende des Tages.

Dafür noch ein knackiger Anstieg im Heidenbrunnertal - für uns neben der 7. Etappe wohl die körperlich anstrengendste

Übernachtet haben wir in einer tollen
Ferienwohnung der Familie Meinerz in Lambrecht. Riesiges Bad mit Badewanne und Fußbodenheizung, hell eingerichtete Küche mit Musikanlage, bequeme neue Betten und eine herrliche Waldtapete im Schlafzimmer. So konnten wir uns auch nachts wie in der Natur fühlen. Eine der besten Unterkünfte auf unserer Tour für 60 € die Nacht. Abendessen gabs im
Lambrechter Gäsbock mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis und zu empfehlen!
3. Etappe: von Lambrecht nach Schwarzbach - die zweitlängste Etappe mit ca. 26 km. Schon früh morgens zogen wir los Richtung Elmstein, die Landschaft wurde schöner und auch das Wetter war wieder toll. Gegen Mittag erreichten wir Elmstein, hatten nur Pech, daß wohl alle Gaststätten Dienstags Ruhetag haben. Vom Bäcker Baßler, der auch gerade über Mittag schließen wollte, gab es dann wenigstens noch ein Stück Kuchen und Kakao (man nimmt, was man kriegen kann

). Der Anstieg Richtung Johanniskreuz gestaltete sich dann als weniger schlimm, als gedacht. Klar, er zog sich in die Länge, aber wir waren mittlerweile auf unsere Rucksäcke und das Laufpensum eingstellt. Klar ziepte es hier mal und schmerzte es da mal, aber es lief doch erstaunlich gut. So konnten wir uns auch besser auf die Bilder konzentrieren und mit dem extra Hinweis des markanten Steines klappte es dann auch mit der Box und dem Stempel. Übernachtet wurde in der
Waldesruhe in Schwarzbach und ein warmes Essen gibt es dort abends noch zwischen halb 6 und halb 8.
4. Etappe: Wir nahmen von Schwarzbach zunächst die Abkürzung nach Johanniskreuz. Während mein Mann dort oben wartete, lief ich den offiziellen Jakobswegs nochmals bis zum Abzweig Schwarzbach zurück, aber ein Bild konnte ich unterwegs nicht finden. So hatte ich noch etwas Frühsport von ca. 1 Stunde gemacht und eine extra Steigung, da es an diesem Tag ja eigentlich fast nur bergab ging. LANGWEILIG war es trotzdem nicht, die Wege und Pfade waren herrlich, nur konnten wir auch auf dieser Etappe leider nicht alle Bilder finden. Da die Verpflegungstation am Oberhammer leider zu hatte (Arzttermin - wir hätten über eine Stunde warten müssen) ging es weiter zum
NFH Finsterbrunnertal, wo es eine leckere Wildbratwurst gibt. Kurz vorm Gelterswoog hat uns das rote Kreuz noch fast in die Irre - Richtung Dansenberg - geführt... spätestens an den Schienen wußten wir, daß wir für die Box auch schon wieder zu weit waren.

Jedenfalls erreichten wir gegen 17 Uhr das
Seehotel Gelterswoog, wo wir die Nacht verbrachten. Umgehauen hat mich nur der See und das Badezimmer war schön neu. Ansonsten ist das Hotel doch sehr in die Jahre gekommen. Zimmer und Frühstück waren nicht so berauschend für den Preis. Wir konnten aus der Ferne beim Interview von FCK-Spieler Zoller zuschauen. Wir tauschen hier unser Rucksackgepäck einmal vollständig aus und gingen mit den Schwiegereltern in der
Gaststätte in Breitenau essen.
5. Etappe: Landschaftlich auch eine der schönsten durchs Walkmühltal, über
Burg Nanstein (täglich ab 12 Uhr geöffnet - dort gab es Mittagessen) und vorbei an den beeindruckenden Mammutbäumen zur
Fritz-Claus-Hütte, die wir die Nacht über für uns alleine hatten.

Das Wetter hielt gut, lediglich in Landstuhl kam mal ein kurzer Regenschauer runter, den wir für einen Getränkeeinkauf bei Edeka nutzten. Auf dieser Tour fanden wir alle Bilder außer den breiteren Pavillion. Am Abzweig nach Hauptstuhl steht zwar einer, der hat allerdings ein spitzeres, höheres Dach.

Wieder keine Box...

Die Fritz-Claus-Hütte entschädigte aber mit ihrem Ambiente. Einfach nur toll dort, gutes Essen, nette Leute... und einen erholsamen Schlaf, während es die Nacht leider durchregnete.
6. Etappe: Über die Elendsklamm bahnten wir uns unseren Weg weiter über Vogelbach, wo die Hexennacht wohl ausgiebig zelebriert wurde.. die Straßen voll mit Toilettenpapier

Heute regnete es leider den ganzen Tag über leicht weiter. Erst kurz vor Homburg setzte der Regen aus. Mit Schirm kamen wir - bis auf unsere Schuhe durch die matschigen Wege - doch recht trocken weiter in Richtung Homburg. Diesmal fanden wir doch tatsächlich alle Bilder und hatten unterwegs nette Begleitung von einem jungen Mann, der uns über unsere Jakobswegerfahrungen ausfragte, da er die Tour mit seinem Schwiegervater im Juli mit Zelt plane (in 5 Tagen mit je 30km Tagesetappe hardcore). Die
Kehrberghütte (Gustav-Köhler-Hütte) nutzten wir zum Mittagessen, war allerdings am Feiertag doch recht überfüllt. Dann konnte ich meinen zweiten Stempel ins Buch drücken und beschwingt ging es immer weiter abwärts nach Homburg. Dort übernachteten wir im
Bürgerhof am Bahnhof. Auch nicht das Neuste und das Bett war total eng, so daß ich neben den Füssen meines Mannes wieder aufwachte.

Das Frühstück war allerdings sehr vielseitig und die Toilettenspülung sei noch als sehr umweltfreundlich erwähnt, da sie mit Regenwasser betrieben wird
Abendessen gab es im Homburger Hof, der sehr gut besucht war. Dort konnte ich mein erstes saarländisches Essen testen "Hoorische und Gefüllte". Seeeehr gut!
7. Etappe: Von Homburg nach Hornbach. 30 km lagen vor uns, zunächst mussten wir erstmal wieder zurück auf die Strecke und uns den Schlossberg hochkämpfen. Der Treppenweg war schon mies. Auch heute erwarteten uns wieder viele Asphaltwege und das berüchtigte Stück an der Autobahn entlang. Bereits um halb 8 brachen wir auf und haben bis auf zwei kleinere Pausen, u.a. Mittagessen beim Edeka in Niederauerbach, durchgängig unterwegs auf dieser mörderischen Etappe. Eine Unterkunft näher am Jakobsweg wäre wohl besser gewesen. An der Emilienruhe verfransten wir uns auch böse. Die Wandermarkierungen grüner Balken,
rot-weiß und Muschel führen einfach nicht nach Kirrberg. So waren wir auf unmarkierten Wegen unterwegs, kämpften uns über eine vermatschte Wiese bis wir von oben Kirrberg ausmachen konnten und wieder auf die Strecke kamen. Die Wegführung durch den Wald kurz vor Niederauerbach empfanden wir dann wieder beide als ein Highlight. Echt schön dort! Bald konnte ich dann das letzte Bild der Tour 7 finden und mein Mann zog die Box zielsicher aus dem Versteck. Die Asphaltwege danach setzten uns dann doch wieder gut zu und das Stück an der Autobahn entlang zog sich auch in die Länge. Das Wetter war aber wunderbar und wir sehr motiviert, Hornbach zu erreichen und noch die Bonusbox - auch mit wenig Angaben - zu finden. Wir bissen die Zähne zusammen und so ging es viele Buckel rauf und wieder runter... rauf und runter.... Als das letzte Bild der 8. Etappe in Sichtweite kam, konnten wir unser Glück kaum fassen.

Die Box war dann auch nach etwas Suchen gefunden. Soviele Möglichkeiten gab es dort zum Glück gar nicht und ein paar Gradzahlen und ungefähre Schrittzahlen konnten wir auch abschätzen. Kurz vor 17 Uhr erreichten wir stolz bis in die Fußspitzen das Kloster Hornbach.

Einfach nur eine tolle neue Erfahrung, eine Woche voller körperlicher Anstrengung und mit einem freien Kopf sind wir ohne öffentliche Verkehrsmittel oder ähnlichem mit jedem Wetter zurechtgekommen und haben keine Sekunde ans Aufgeben gedacht - nicht einmal mein Mann

Wir bestellten uns ein Taxi und fuhren dann für etwas über 20 € nach Zweibrücken, Terex, wo wir in den Bus nach Homburg einstiegen und dort mit dem Zug weiter nach Kaiserslautern fuhren. Dort holten uns die Schwiegereltern dann mit dem Auto ab.
Liebe NeuVoPis, vielen lieben Dank für dieses Mammutprojekt, das ihr mit dieser Boxenserie gestemmt habt. Es hat sehr viel Spaß gemacht, es war teilweise ein ganz schöner Nervenkrimi, ob und wann die fehlenden Bilder noch auftauchen... der Ehrgeiz ist da, auch die restlichen 4 Boxen noch zu finden und aufgeben gilt ja bekanntlich nicht. Die Stempel sind einfach nur wunderbar und auch die Rätselidee ist an sich simpel, nur lässt die Konzentration bei solchen Strecken wohl ab und an zu Wünschen übrig, so daß es wohl normal ist, ab und an ein Bild zu übersehen...
Ich kann nur allen empfehlen, sich mal eine Woche Auszeit zu nehmen und den Jakobsweg am Stück zu laufen. Man bekommt so herrlich schön den Kopf frei und auch für Leute, die das Wandern an sich nicht gewöhnt sind (wie mein Mann), ist es mit der nötigen Motivation körperlich durchaus machbar... Wir waren selbst erstaunt, wie schnell sich der Körper über nacht wieder regeneriert hat und man mit neuem Elan in den neuen Wandertag starten konnte... Die ersten beiden Tage und der letzte waren hart, dazwischen war es einfach nur klasse!
Happy pilgering wünscht die tigerente